IGF-Vorhaben „Chemischer Angriff von Beton – Dauerhaftigkeitsnachweise chemisch beanspruchter Betone und Betonbauteile“ abgeschlossen (09/2022)

Das IGF-Vorhaben 20389N wurde über die AiF im Rahmen des Programmes zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Mit dem gemeinschaftlichen Forschungsprojekt verschiedener Institutionen (Leibniz Universität Hannover (LUH), Technische Universität Berlin (TUB), Karlsruher Institut für Technologie (KIT)) konnte ein vereinfachtes Schnellprüfverfahren zur Qualitätssicherung von säurebeanspruchten Materialien, das aufgrund kurzer Prüfdauer, Genauigkeit und Selektivität eine Anwendung in der täglichen Praxis ermöglicht, entwickelt werden.

Bauteile und Bauwerke aus Beton sind in vielen Anwendungsbereichen von Abwasseranlagen, Landwirtschaft und chemischer Industrie einem chemischen Angriff durch organische und anorganische Säuren ausgesetzt. Abhängig von chemischen Merkmalen (pH-Wert, Sulfatgehalt etc.) erfolgt eine Einstufung in Expositionsklassen. Die Sicherstellung der Dauerhaftigkeit der Bauteile erfolgt dann weitgehend deskriptiv, zum Beispiel durch die Festlegung von Mindestanforderungen an die Zusammensetzung und den w/z-Wert, die Herstellung, den Einbau und die Nachbehandlung des Betons. Dieses Konzept stößt jedoch durch den Einsatz neuartiger Betone, Bauweisen oder durch nicht normativ geregelte Expositionen an Grenzen, was für bestimmte Expositionen und Anforderungen experimentelle Überprüfungen der Säurebeständigkeit notwendig macht.

Im Forschungsprojekt „Dauerhaftigkeitsnachweise chemisch beanspruchter Betone und Betonbauteile: Nachweise beim chemischen Angriff durch organische und anorganische Säuren“ (IGF 20389 N) wurden daher Untersuchungen zur Säureschädigung von Beton in verschiedenen Prüfapparaturen durchgeführt und miteinander verglichen. Weiterhin wurden die Prüfapparaturen zur Abbildung ausgewählter Anwendungsszenarien außerhalb des XA-Bereichs („XA+“) weiterentwickelt und chemische Angriffsszenarien durch Abwasser, Industriewässer und Landwirtschaft untersucht. Ziel der Arbeiten war die Entwicklung und Überprüfung leistungsbezogener Prüf- und Nachweiskonzepte sowie eines vereinfachten Schnellprüfverfahrens für den Einsatz in der Qualitätssicherung von Betonen zur Herstellung von XA+ Bauteilen.

Die im Forschungsprojekt gesetzten Ziele zur Entwicklung eines Nachweiskonzepts für Expositionsklassen ≥ XA3 und XA+ sowie der erforderlichen Anpassungen für leistungsbezogene Nachweise in den Bereichen Abwasser, Industrie und Landwirtschaft wurden erreicht. Das entwickelte Schnellprüfverfahren erfüllte in Vergleichsuntersuchungen die Anforderungen zum Einsatz in der Qualitätssicherung.

Das Projekt wurde Ende September 2022 abgeschlossen. Der Forschungsbericht kann bei unserer Geschäftsstelle angefordert werden.

Wir danken den Kollegen des Deutschen Beton- und Bautechnik-Vereins für die Koordination dieses Kooperationsprojektes.

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